Ab ins Gelände ...das Thema Böschungswinkel
Die wenigsten werden versuchen mit Wohnkabine eine Trophy zu bestreiten. Doch auch auf Reisen mit dem Geländewagen sind unterschiedlichste Geländesituationen zu meistern: Pisten mit „Wellblech“ oder Auswaschungen, Sandpassagen und Dünen, Furten oder Tracks mit großen Steinen oder Stufen.
Um diesen Anforderungen zu genügen benötigt das Fahrzeug, aber auch die Wohnkabine eine Reihe von Eigenschaften von denen eine ausreichende Bodenfreiheit nicht die letzte ist. Da eine Wohnkabine vorzugweise den hinteren Böschungswinkel beinflusst, möchte ich vor allem auf diesen eingehen.
Wie die Darstellung zeigt, ist der hintere Böschungswinkel mit 25° auch bei einem Hecküberhang von 800mm (über die normale Fahrzeuglänge) noch gar nicht so schlecht, und immer noch besser als bei einer montierten Anhängerkupplung.
Die Erfahrung zeigt, das man damit recht selten an Grenzen kommt. Immerhin liegt die hintere Kante der Kabine gut 800mm über dem Boden.
So sind wir auf keiner der beiden Testreisen durch das isländische Hochland je hängen geblieben.
Natürlich haben wir dabei vor keinem „TORLEIDI“ Schild gescheut!
Nicht hängen bleiben heisst aber nicht keine Grundberührung! Wie auch das Foto unten zeigt.
Allerdings sind wir nur 2 mal in der Situation gewesen, das Heck vorsichtig und langsam über die Berührungsstelle rutschen zu lassen. Das ist bei bei sandigem oder schlammigem Untergrund völlig unproblematisch und führt nur bei Felsen zu Problemen.
Da auch wir uns nur ungern durch die Geländesituation beschränken lassen und der Hecküberhang, wie erwartet auch auf der „Abenteuer & Allrad 2015“ häufiges Thema war, haben wir uns entschlossen Abhilfe zu schaffen.
Die für diese Fahrzeugkategorie typische und oft erwartete Heckschräge, kann nun auch bei den MARQ Kabinen optional geordert werden. Damit liegt der hintere Böschungswinkel wieder bei den 35° des standard Fahrzeuges ohne Anhängerkupplung (beim Land Rover Defender - andere Fahrzeuge, andere Winkel).
Natürlich führt die hintere Heckschräge auch zu Nachteilen im Gebrauch:
- Der Stauraum in den Sitzkisten verringert sich um die Schräge.
- Die Sitzergonomie im hinteren Bereich ist etwas schlechter.
- Die Beladefähigkeit von hinten ist durch die kleinere Klappe
und die höhere Bordwand eingeschränkt.
Unter diesen Aspekten ist natürlich von Fall zu Fall zu erwägen, ob man die Böschungswinkelproblematik nicht eher durch eine kürzere Kabine löst. Hier spielt natürlich auch immer das verwendete Fahrzeug eine wesentliche Rolle (siehe auch das Kapitel: „Trägerfahrzeuge der mittleren Gewichtsklasse“).
Somit hängt die Länge in erster Linie mit den Anforderungen des Kunden zusammen.
Bei unserem Prototyp ist der Hecküberhang vor allem der Tatsache geschuldet, dass es sich um eine 4 Personenkabine mit 2,5 Meter Bodenlänge auf einem dann doch recht kurzen Land Rover 130 handelt.